Das Jahresprogramm 2009 zum Herunterladen als PDF finden Sie hier.
Revolution in Augsburg –
Anfang und Ende der Räterepublik von 1918/19
„Helden“ in der Augsburger Geschichte –
Taten und Wirkung
Die Lesung ausgewählter, zeitgenössischer Texte zur Revolution von 1918/19 in Augsburg wird eingeleitet und kommentiert vom Historiker Christian Kreikle und musikalisch begleitet von Liedern des bayerischen Duos Otto Göttler und Sepp Raith („Aufbegehren führt zu Kopfverlust“). Es lesen Reiner Erben, Gerhard Fürmetz, Dr. Stefan Kiefer, Dr. Gerd Krüger und Christel Malhöfer.
Unterstützer der Veranstaltung sind der SPD-Unterbezirk und die SPD-Stadtratsfraktion Augsburg sowie die Arbeiterwohlfahrt Bezirk Schwaben.
Ort: Kulturkneipe „Wertachau“ (Schöpplerstr. 24)
Bei dieser Führung, die am Dom beginnt und am Königsplatz endet, beschäftigen wir uns mit Augsburger „Helden“ bzw. dem Umgang der Stadt mit ihren Helden, sagenhaften und realen, wobei die Anführungszeichen wörtlich zu nehmen sind: Wer in manchen Zeiten als „Held“ bezeichnet wurde, wird heute oft nicht mehr als ein solcher gesehen.
Leitung: Dr. Renate Weggel
Treffpunkt: Dom (Hoher Weg)
Theater in Augsburg –
Schauspielkunst von der Frühen Neuzeit bis heute
Bereits im 16. Jahrhundert gab es in Augsburg ein reiches Theaterleben. Meistersinger, Theatergruppen in den Schulen und fahrende Schauspieler gestalteten das kulturelle Leben der Stadt. Viele berühmte Künstler starteten ihre Karrieren auf Augsburger Bühnenbrettern. Es gab zahlreiche Spielstätten in der Stadt, doch gelang es erst im 19. Jahrhundert, einen repräsentativen Theaterbau zu errichten. Wir starten an der Komödie im Lechviertel und enden beim Stadttheater , die wir beide auch kurz von innen sehen werden. Dazwischen gibt es eine Reihe vergessener Augsburger Theaterorte zu entdecken.
Leitung: Anne Schmucker / Rita Parisi
Treffpunkt: Komödie (Vorderer Lech 8)
Die Führung wird in Zusammenarbeit mit dem Theater Augsburg veranstaltet.
Trümmerfrauen – Ein Mythos wird besichtigt
Längst hat sich in unseren Köpfen die Vorstellung festgesetzt, es seien die „Trümmerfrauen“ gewesen, die nach dem Zweiten Weltkrieg die zerstörten Städte „aufgeräumt“ hätten: Frauen mit hochgebundenen Kopftüchern, die sich von Hand zu Hand Mauersteine zuwarfen und von Mörtel reinigten. Vielerorts sind Trümmerfrauen-Denkmäler entstanden. Doch gab es keine Trümmermänner? Keine Baufirmen mit schwerem Gerät? Und wie stand es um die Räumverpflichtung für ehemalige NS-Aktivistinnen? Prof. Dr. Marita Krauss von der Universität Augsburg hat sich den Trümmerfrauen-Mythos in Bayern genauer angesehen. Im Anschluss an ihren bebilderten Vortrag berichtet Anne Schmucker von der GeschichtsWerkstatt über den Alltag von Augsburger „Trümmerfrauen“ in den ersten Nachkriegsjahren.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt Augsburg.
Vortragsabend mit Diskussion:
Ort: Bildungszentrum Zeughaus (Zeugplatz 4)
„Blutostern“ 1919 –
Niederschlagung der Räterevolution in Augsburg
Obwohl der Augsburger Arbeiter- und Soldatenrat schon am 12. April 1919 die Erklärung der Räterepublik zurückgenommen und die nach Bamberg ausgewichene
bayerische Regierung Hoffmann der Stadt Augsburg im Vorgehen gegen die „Münchner Räterepublik“ Neutralität zugesichert hatte, marschierten in den Morgenstunden des Ostersonntags, 20. April 1919
Regierungstruppen in Augsburg ein. Dabei stießen sie insbesondere in Lechhausen und den
Wertachvorstädten auf Widerstand. Im Rahmen der Führung werden die Ereignisse links und rechts der Wertachbrücke rekonstruiert, bei denen es 21 Tote gab.
Leitung: Reinhold Forster / Christian Kreikle
Treffpunkt: Ehemaliges Straßenbahndepot am Senkelbach (Wertachstr. 29)
Bader, Barbiere, Heilkundige –
Gesundheitswesen in der Reichsstadt Augsburg
In reichsstädtischer Zeit leisteten die Badermeister und ihre Gehilfen in den Augsburger Badstuben den größten Teil der medizinischen Versorgung. Die studierten Ärzte legten dagegen sehr selten am Patienten selbst „Hand an“. Schwere Erkrankungen, Seuchen und Syphilis wurden im Spital, in den Siechenhäusern und im Blatterhaus behandelt. Das Alte Hauptkrankenhaus aus den 1850er Jahren und das Stadtbad von 1902/03 verweisen dagegen auf eine neue Ära von Gesundheitspolitik und Hygiene in Augsburg.
Leitung: Anne Schmucker
Treffpunkt: Stadtbad (Leonhardsberg 15)
Die Ulmer Straße durch Kriegshaber –
Augsburgs alte Westverbindung
Der äußere Teil der Ulmer Straße führt von der festungsartigen Kirche St. Thaddäus bis in den Dorfkern des ehemals vorderösterreichischen Grenzorts Kriegshaber. Entlang der alten Ausfallstraße nach Westen finden sich zahlreiche ehemalige Judenhäuser mit Synagoge, ein Straßenbahndepot, ein Zollhaus und der „Franzosenhof“, aber auch Rüstungsbetriebe der NS-Zeit.
Leitung: Christian Kreikle
Treffpunkt: Kirche St. Thaddäus (Ulmer Str. 63)
Tramlinie 2, Haltestelle St. Thaddäus
Militär und Krieg in Augsburg – NS-Kasernen, amerikanische Wohnsiedlungen und Westfriedhof
Im Augsburger Westen ließen die Nationalsozialisten ab 1934 zur Kriegsvorbereitung sieben neue Kasernen errichten. Nach 1945 nutzten US-Truppen die ausgedehnten Militärkomplexe. Erst vor wenigen
Jahren begann die zivile Konversion. Wir starten an der Westseite der ehemaligen Reese-Kaserne, durchstreifen den Westfriedhof mit seinen Gräberfeldern aus dem Zweiten Weltkrieg und werfen am
Ende einen Blick auf das ehemalige Sheridan-Areal in Pfersee.
Leitung: Gerhard Fürmetz
Treffpunkt: Ehemaliges Westtor der Reese-Kaserne (Langemarckstr.)
Tramlinie 2, Haltestelle Heimgarten; Rückfahrt mit Tramlinie 3 ab Haltestelle Westfriedhof möglich