Jahresprogramm 2015

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19. April 2015, 11 Uhr

Augsburger Wohnarchitektur um 1900 - Morellstraße und Antonsviertel

Ab 1880 wurde die Morellstraße angelegt - sie bietet vor allem spätklassizistische und vereinzelt Jugendstilhäuser. Das Antonsviertel westlich der Gögginger Straße stammt aus der Teit nach 1900 und ist ein eindrucksvolles Ensemble von Bauten des Späthistorismus und des Jugendstils. Wir erkunden die variantenreiche Wohnarchitektur der Jahrhundertwende in dieser neuen "Südstadt" nahe der bayerischen Kasernen, geführt von Karl Fieger, einem der besten Kenner des Jugendstils in Augsburg.

Treffpunkt: Westseite der Bahnunterführung Morellstraße

Leitung: Karl Fieger


19. Juli 2015, 11 Uhr

Von der Kulturanden-Kolonie zum Trinkwasserschutzgebiet. Der Wandel des Stadtteils Siebenbrunn

Eine historische (Sommer-) Stadtführung

Trotz seiner geringen Bevölkerungszahl hatte Siebenbrunn seit jeher eine immense Bedeutung für die Augsburger Geschichte, speziell für die städtische Trinkwasserversorgung. Trinkwasserschutz war auch der Grund für die massiven Veränderungen in Siebenbrunn in den letzten 40 Jahren. Bei unserem Rundgang erkunden wir diesen in vielerlei Hinsicht besonderen Stadtteil – angefangen vom ehemaligen Schulhaus, das wir auch von innen sehen werden, über die Gutshöfe bis zu den Spuren des weitgehend verschwundenen Unterdorfs. Ganz am Schluss stärken wir uns gemeinsam bei einem Biergartenbesuch in der Waldgaststätte „Jägerhaus“!

Leitung: Serguei Soukharev

Treffpunkt: vor dem ehemaligen Siebenbrunner Schulhaus (Siebenbrunner Str. 22)


10. Oktober 2015, 11 Uhr

Auf den Spuren der aus Augsburg deportierten Juden

Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 lebten etwas mehr als tausend Jüdinnen und Juden in Augsburg. Durch die antijüdischen Gewaltmaßnahmen in den folgenden Jahren wurde ihr Leben zunehmend erschwert. Mit dem generellen Auswanderungsverbot durch das NS-Regime im Herbst 1941 wurde eine Emigration ins sichere Ausland unmöglich gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich etwa die Hälfte der Augsburger Juden retten können. Die Regimeführung stellte zeitgleich ihre Politik von der Vertreibung auf die physische Vernichtung um. Die noch in Augsburg verbliebenen Jüdinnen und Juden wurden ab November 1941 in neun Transporten in den Osten deportiert. An verschiedenen Stationen werden bei dem Stadtrundgang exemplarische Schicksale vorgestellt.    

Leitung: Frank Schillinger

Treffpunkt: Jüdisches Kulturmuseum (Halderstr. 6-8)

Gemeinsam veranstaltet mit dem Jüdischen Kulturmuseum Augsburg-Schwaben


17. Mai 2015, 11 Uhr

Amerikaner in Augsburg - US-Kasernen und US-Wohnsiedlungen im Augsburger Westen 1945-1998 - Stadthistorische Busrundfahrt

Drei Kasernenkomplexe, vier "Housing Areas" und das Supply Center in Pfersee, Kriegshaber und Leitershofen - der Augsburger Westen wurde mehr als 50 Jahre lang von amerikanischen Stationierungstruppen und ihren Familien geprägt. Heute, fast 20 Jahre nach dem Abzug der Amerikaner, ist davon nicht mehr viel übrig - die "Konversion" der ehemaligen Militärareale, vor allem Sheridan und Reese, schreitet voran. Und doch lassen sich noch viele Spuren der verschwundenen US-Garnison im Augsburger Stadtbild finden.

 

Die GeschichtsWerkstatt Augsburg e.V. und der Verein Amerika in Augsburg e.V. laden zu einer historischen Erkundungsreise im Augsburger Westen ein. Wegen der großen Entfernungen nutzen wir dafür einen Bus, den wir eigens für die Stadtrundfahrt gemietet haben. Einige markante Gebäude werden wir auch zu Fuß besichtigen.

Start- und Endpunkt: Bushaltestelle am Justizpalast/Fuggerstraße

Leitung: Gerhard Fürmetz, Tobias Brenner


20. September 2015, 11 Uhr

Nationalsozialistische Täterorte im Zentrum von Augsburg

Täter und Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft lebten und wirkten auch in Augsburg in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Besonders im Zentrum der Stadt waren viele Gebäude konzentriert, von denen aus Gegner der Nationalsozialisten ausgegrenzt, misshandelt und verfolgt wurden. Dienststellen von Polizei, Justiz, SS und NSDAP lagen ebenso in der Innenstadt wie städtische Ämter, die sich der Entrechtung von Juden und sozialen Randgruppen verschrieben hatten. Viele dieser Orte sind in der öffentlichen Erinnerung nicht mehr präsent. Unser Rundgang zeichnet eine Topographie der NS-Täter in Augsburg, ausgehend von einem Täterbegriff, der über die bekannten Schergen des Regimes hinausgeht.

Leitung: Gerhard Fürmetz

Treffpunkt: Moritzplatz

Gemeinsam veranstaltet mit dem Jüdischen Kulturmuseum Augsburg-Schwaben


15. November 2015, 14 Uhr

Klostergarnison, Festung, Infanteriekaserne - Augsburgs alter Süden als Militärareal

Mit dem Übergang Augsburgs an Bayern 1806 begann eine neue Zeit als Garnisonsstadt. Die alten Festungsanlagen der Reichsstadt blieben noch Jahrzehnte intakt, säkularisierte Klöster wurden in Kasernen umfunktioniert. In der Abtei St. Ulrich und Afra war bis 1919 ein Kavallerieregiment stationiert, in der NS-Zeit zog das Divisionskommando dort ein. Die Zukunft des Militärs in Augsburg lag seit den 1870er Jahren aber im Süden vor den Toren der Stadt: Dort ließ der bayerische König neue Kasernen errichten, um der akuten Raumnot in den Klosterkasernen ein Ende zu setzen - ein erstes Kasernenviertel entstand.

Wir starten bei unserer diesjährigen Militärgeschichtsführung am Ulrichsplatz, besichtigen das Areal der früheren Ulrichskaserne und durchstreifen die Befestigungen am Roten Tor. Danach geht es weiter zur Prinz-Karl-Kaserne auf dem Hochfeld - wo einst bayerische, reichsdeutsche und amerikanische Soldaten exerzierten und in Kriege zogen, ist eine moderne Stadtsiedlung gewachsen. Exklusiv können wir das ehemalige Kreiswehrersatzamt in der Von-der-Tann-Straße von innen erkunden. Versteckte Denkmäler erinnern an die militärische Gewalt, die von Augsburg ausging.

 

Die Veranstaltung ist Teil der 36. Augsburger Friedenswochen.

Leitung: Gerhard Fürmetz und Serguei Soukharev

Treffpunkt: Ulrichsplatz vor der Kirche St. Ulrich und Afra (Buslinie 32, Haltestelle Ulrichsplatz)